Die Herausforderung kleiner Räume

In deutschen Großstädten wird Wohnraum immer teurer und kleiner. Durchschnittlich leben wir auf 47 Quadratmetern pro Person - da muss jeder Zentimeter optimal genutzt werden. Die gute Nachricht: Mit cleveren DIY-Lösungen lässt sich auch aus dem kleinsten Raum das Maximum herausholen.

Platzmessung

Messen Sie Ihren Raum genau aus und zeichnen Sie einen Grundriss. So erkennen Sie ungenutztes Potenzial in Ecken, unter Treppen oder an hohen Wänden.

Vertikaler Raum nutzen

Wandregale bis zur Decke

Die Idee: Nutzen Sie die volle Wandhöhe für Stauraum. Hohe Regale wirken wie eine optische Verlängerung des Raums.

DIY-Tipp: Bauen Sie modulare Regalsysteme aus Holzbrettern und verstellbaren Regalboden-Trägern. So können Sie die Höhe der Fächer je nach Bedarf anpassen.

Hängende Aufbewahrung

Für die Küche: Hängende Körbe für Obst und Gemüse sparen Arbeitsfläche.

Im Bad: Hängende Organizer für Kosmetik und Handtücher.

Im Schlafzimmer: Hängende Aufbewahrung für Schmuck und Accessoires.

Deckenhohe Schränke

Standard-Schränke lassen oft ungenutzten Raum bis zur Decke. Bauen Sie Aufsätze oder wählen Sie gleich deckenhohe Möbel. Der obere Bereich eignet sich für selten genutzte Gegenstände.

Multifunktionale Möbel

Bett mit Stauraum

Bettkasten-System: Schubladen unter dem Bett für Bettwäsche und Kleidung.

Hochbett für Erwachsene: Arbeitsplatz oder Wohnbereich unter dem Bett.

Klappbett: Tagsüber Wandschrank, nachts bequemes Bett.

Sitzmöbel mit Funktion

  • Ottomane mit Stauraum: Perfekt für Decken und Kissen
  • Sitzbank mit Fächern: Ideal für Schuhe im Flur
  • Hocker mit Aufbewahrung: Zusätzlicher Sitzplatz und Stauraum

Auszieh- und Klappmöbel

Ausziehbarer Esstisch: Klein im Alltag, groß für Gäste.

Klappschreibtisch: Wandmontiert und bei Bedarf ausklappbar.

Stapelbare Stühle: Platzsparend verstaubar wenn nicht gebraucht.

Tragfähigkeit beachten

Bei multifunktionalen Möbeln ist die Stabilität besonders wichtig. Achten Sie auf hochwertige Beschläge und verstärken Sie Konstruktionen bei Bedarf.

Versteckte Stauraumlösungen

Unter der Treppe

Der Raum unter Treppen wird oft verschenkt. Hier entstehen maßgeschneiderte Lösungen:

  • Einbauschrank mit Schiebetüren
  • Offene Regale für Bücher
  • Garderobe mit Schuhschrank
  • Arbeitsplatz mit Schreibtisch

Nischen und Ecken nutzen

Eckregale: Spezielle Eckregale nutzen schwer zugängliche Bereiche optimal.

Nischen-Einbauten: Maßgeschneiderte Regale oder Schränke für Wandnischen.

Raum zwischen Möbeln: Schmale Rollwagen passen in kleinste Lücken.

Versteckte Fächer

Hohle Treppenstufen: Ausziehbare Schubladen in den Stufen.

Versteckte Wandfächer: Geheimfächer hinter Bildern oder Spiegeln.

Bodenfächer: Versenkbare Staufächer im Boden (für Neubau).

Raum-spezifische Lösungen

Küche

Schubladen statt Türen: Schubladen nutzen den Platz bis in die hinterste Ecke.

Magnetleisten: Messer und Gewürze an der Wand befestigen.

Innentür-Organizer: Aufbewahrung an der Innenseite von Schranktüren.

Rollwagen: Mobile Aufbewahrung, die in Lücken passt.

Badezimmer

Über der Toilette: Regal oder Schrank über dem WC.

Dusch-Nischen: Eingebaute Ablagen in der Dusche.

Waschmaschinen-Überbau: Regal über der Waschmaschine.

Spiegel-Schrank: Stauraum hinter dem Spiegel.

Schlafzimmer

Kleiderstange an der Decke: Zusätzlicher Platz für saisonale Kleidung.

Nachttisch-Alternative: Wandregal statt Nachttisch spart Bodenfläche.

Ordnungssystem im Schrank: Inneneinteilung optimiert den Schrankraum.

Optische Tricks

Helle Farben und Spiegel lassen Räume größer wirken. Verwenden Sie diese Tricks, um trotz viel Stauraum ein luftiges Gefühl zu bewahren.

DIY-Projekt: Modulares Regal

Material und Werkzeug

Benötigte Materialien:

  • Holzbretter (z.B. 18mm Multiplex)
  • Metallwinkel oder Regalboden-Träger
  • Schrauben und Dübel
  • Schleifpapier
  • Holzlasur oder -lack

Werkzeug:

  • Akkuschrauber
  • Säge (Hand- oder Stichsäge)
  • Wasserwaage
  • Bleistift und Maßband

Schritt-für-Schritt Anleitung

  1. Planung: Messen Sie die verfügbare Wandfläche aus
  2. Zuschnitt: Bretter auf gewünschte Länge sägen
  3. Schleifen: Alle Kanten und Flächen glätten
  4. Wandbefestigung: Träger-System an der Wand montieren
  5. Oberflächenbehandlung: Bretter lasieren oder lackieren
  6. Montage: Regalbretter in gewünschter Höhe einsetzen
  7. Belastungstest: Stabilität prüfen bevor Sie schwere Gegenstände einräumen

Vorteile modularer Systeme:

  • Flexibel anpassbar an verschiedene Gegenstände
  • Einfach zu montieren und zu verändern
  • Kostengünstig in der Herstellung
  • Bei Umzug leicht abbaubar
  • Erweiterbar nach Bedarf

Häufige Fragen

Wie vermeide ich, dass kleine Räume überladen wirken?

Setzen Sie auf geschlossene Stauraumlösungen und vermeiden Sie zu viele verschiedene Farben. Ein einheitliches Farbkonzept und aufgeräumte Oberflächen lassen den Raum größer wirken.

Welche Gegenstände sollte ich regelmäßig aussortieren?

Kleidung, die ein Jahr nicht getragen wurde, doppelte Küchengeräte, alte Zeitschriften und defekte Gegenstände können meist weg. Die 1-Jahr-Regel hilft beim Entscheiden.

Sind teure Einbauschränke immer die beste Lösung?

Nicht unbedingt. Oft erreichen Sie mit modularen DIY-Systemen mehr Flexibilität zu geringeren Kosten. Maßanfertigungen lohnen sich vor allem bei sehr schwierigen Raumverhältnissen.